Nordwest Regionalkonferenz am 30. September in Leer

Die Mobile Beratung und die Betroffenenberatung der Region Nord/West-Niedersachsen laden gemeinsam zu der diesjährigen Regionalkonferenz am 30. September in Leer ein. Schwerpunkt der Veranstaltung ist das Thema “Reichsbürger”

 

In den letzten Jahren geriet die Reichsbürgerszene zunehmend in die öffentliche Aufmerksamkeit. Behauptungen wie die, dass die Bundesrepublik Deutschland in Wahrheit eine Firma sei, wirken zunächst wie eine absurde Spinnerei. Dahinter steckt jedoch ein verschwörungsideologisches Weltbild, das geprägt ist von antidemokratischen, geschichtsrevisionistischen, antisemitischen und weiteren menschenfeindlichen Inhalten. Die zahlreichen, von ReichsbürgerInnen verübten Gewalttaten sowie rechtsterroristische Vernetzungen, etwa die “Patriotische Union”, die konkrete Umsturzpläne verfolgen, verweisen zudem auf die Gefahr, die von diesem Milieu ausgeht.

Vernetzungen in Messengergruppen, Raumnahme und Veranstaltungen in ländlichen Regionen, Belästigungen, Anfeindungen und Bedrohungen gegen Verwaltungen und Kommunalpolitik, Einflussnahme und Unterwanderungsversuche in pädagogischen Kontexten, Rückzug in Parallelstrukturen – Aktivitäten von ReichsbürgerInnen sind vielfältig und erfuhren auch in der Region Nordwest-Niedersachsen durch die Coronaproteste in den letzten Jahren deutlichen Aufwind. Hier sind demokratische Akteur*innen gefragt, die Aktivitäten von ReichsbürgerInnen vor Ort zu erkennen und ihnen etwas entgegenzusetzen.

Was können Kommunen und Verwaltungen im Umgang mit ReichsbürgerInnen tun? Wie können Fachkräfte und Ehrenamtliche in der Kinder- und Jugendarbeit oder an Schulen mit Familien umgehen, die dem Spektrum angehören? Gibt es eigentlich auch Reichsbürgerinnen und welche Rolle nehmen Frauen in der Szene ein?

Mit diesen und weiteren Fragen möchten wir uns bei der Regionalkonferenz in mehreren Workshops auseinandersetzen. Für einen einführenden Vortrag über ReichsbürgerInnen und ihr verschwörungsideologisches Weltbild, das sie mit der Querdenken-Szene verbindet, konnten wir den Fachjournalisten Andreas Speit gewinnen.

Workshop1: Sicherer Umgang mit ReichsbürgerInnen im Kontext Verwaltung (Oliver Gottwald, Diplom Rechtspfleger beim Land Hessen)

Workshop2: Die Arbeit mit Eltern aus dem ReichbürgerInnenspektrum (Eva Prausner, Projekt Eltern stärken)

Workshop3: Frauen und Geschlechtervorstellungen bei den „Reichsbürgern“ (Viktoria Kamuf, Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft Jena)

Die Regionalkonferenz findet am Samstag, den 30.09.2023 von 10:00 Uhr bis 16:30 Uhr im SparkassenForum Leer (Bürgermeister-Ehrlenholtz-Straße 14, 26789 Leer) statt.

Weitere Informationen zu der Veranstaltung können dem Veranstaltungsflyer entnommen werden

Einlassvorbehalt: Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen, völkischen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen, völkischen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen. Jegliche Film-, Ton- und/oder Videoaufnahmen sind nicht erlaubt.

Weitere Regionalkonferenzen:

  1. September (Verden)
  2. November (Hannover)

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